Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte

Das Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Nürnberg, BBS Nürnberg, wurde 1975-78 als Heimschule für Blinde und Sehbehinderte errichtet. Eine Sanierung der Bestandsgebäude bei laufendem Betrieb ist wirtschaftlich nicht sinnvoll; zudem sind deutliche strukturelle Veränderungen erforderlich, da die Lärmbelastungen durch Straße und Bahnlinie deutlich zugenommen haben. Der Entwurf für den Ersatzneubau sieht eine klar gegliederte Raumstruktur vor, die Menschen mit Sehbehinderung bei der Orientierung hilft. Die geschützten und nach Altersgruppen separierten Lernbereiche werden jeweils zusammen mit einem integrierten heilpädagogischen Wohn- und Garderobenbereich über ein Clusterprinzip organisiert. Die Cluster gruppieren sich symmetrisch jeweils für die Grund- und Mittelschule um zwei schallgeschützte Innenhöfe. Die differenzierte Materialität und Farbgestaltung der heilpädagogischen Bereiche dienen als visuelles, taktiles und akustisches Orientierungs- und Führungssystem. Die Cluster werden als tragende Gehäuse mit großen Spannweiten und Fassadenöffnungen geplant, um die Vielfältigkeit des geforderten Raumprogramms mit Trockenbauwänden flexibel zu ermöglichen.